Interview Klärgastechnik


Interview zum Thema Praktikum mit der

Klärgastechnik Deutschland GmbH


1. Warum bieten Sie auch in Corona-Zeiten Praktikumsplätze an?

Weil wir finden, dass Nachwuchsförderung immer ein wesentlicher Faktor in Bezug auf den Unternehmenserfolg ist. Die berufliche Orientierung und die ersten Berufserfahrungen sind für Schülerinnen und Schüler enorm wichtig. Während eines Praktikums hat nicht nur der Praktikant die Möglichkeit, sein mögliches, zukünftiges Berufsfeld kennenzulernen, sondern beide Seiten haben eben die Chance, sich gegenseitig zu „beschnuppern“, also eine Win-win-Situation sowohl für die Praktikanten, als auch für uns.

2. Nutzen Sie digitale Lösungen, um Praktika zu ermöglichen bzw. während der Praktika als Unterstützung und warum (nicht)?

Wir sind ein kleines, mittelständisches Unternehmen, das nach wie vor bei der Wissensvermittlung auf persönliche Betreuung setzt – natürlich unter strenger Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Und bis dato haben wir ausschließlich gute Erfahrung mit unserem Corona-Schutzkonzept gemacht.

3. Gibt es Änderungen im Bewerbungsverfahren für Praktikumsplätze im Vergleich zu letztem Jahr (vor Corona)?

Nach dem Eingang einer potenziellen Bewerbung erfolgt die erste Kontaktaufnahme, anders als früher, meist telefonisch oder unter Umständen per Mail. Bis zum Praktikumsbeginn verzichten wir, wenn irgendwie möglich, auf gemeinsame Vorgespräche an einem Tisch.

4. Über welchen Weg sind die Praktikanten zu Ihnen gekommen? Haben die SchülerInnen selbst angefragt oder erfolgte die Kontaktaufnahme durch Lehrer, Sozialpädagogen, Eltern oder die Mitarbeiter Ihres Unternehmens? Unterscheidet sich diese Vorgehensweise von Zeiten vor Corona?

Dass sich die Vorgehensweise zur Kontaktaufnahme der Praktikanten geändert hat, können wir nicht bestätigen. Nach wie vor erreichen uns Anfragen auf allen möglichen Wegen, wobei die Initiative schon meist von den Schülerinnen und Schülern ausgeht.

5. Wie lange sind die Praktikanten derzeit bei Ihnen? Gibt es Änderungen in der Praktikumsdauer oder der Tagesarbeitszeit im Vergleich zu letztem Jahr (vor Corona)?

Die Praktikumsdauer liegt in der Regel zwischen 2 und 3 Wochen, die Tagesarbeitszeit liegt unverändert bei 8 Stunden pro Arbeitstag. Natürlich kommt es ggf. auch zu kürzeren Einsätzen, wobei wir finden, dass ein erfolgreiches Praktikum, einen mindestens zweiwöchigen Aufenthalt, erfordert.

6. Welche Aufgaben absolvieren die Praktikanten in Zeiten von Corona? Gibt es hier Einschränkungen oder Änderungen im Vergleich zu letztem Jahr (vor Corona)?

Ob Mechatroniker/in, Elektroniker/in oder Konstruktionsmechaniker/in, bei uns werden die Praktikanten in Tätigkeitsbereichen eingesetzt, die ihren Interessen/ Ausbildungswunsch entsprechen und übernehmen Aufgaben die für sie, ihm Rahmen der Wissensvermittlung und des Ausbildungscharakters, geeignet sind.

7. Sind coronabedingte Probleme in Zusammenhang mit Praktika aufgetreten und wenn ja, wie sind Sie diesen begegnet?

Nein, wir können noch von keinen Problemen oder Schwierigkeiten berichten.

8. Worin sehen Sie die Vorteile, ein Praktikum auch in der Corona-Pandemie anzubieten?

Viele Berufsfelder (Handel, Gastronomie, Pflegedienste, Hotellerie oder Eventbranche) können keine oder nur bedingt Praktikumsplätze anbieten. Daher müssen sich einige Schülerinnen und Schüler neu orientieren und stoßen früher oder später vielleicht auf die vielfältigen, interessanten und meist krisenfesten Tätigkeitsbereiche des Handwerks. Also sehen wir jetzt unsere Möglichkeit, die Wahrnehmung und Wertschätzung für die Handwerksberufe, durch Praktikums- und Ausbildungsstellen zu steigern.

9. Einige Unternehmen verlangen vor Beginn des Praktikums von den SchülerInnen einen negativen Corona-Test. Müssen Praktikanten bei Ihnen zu Beginn des Praktikums einen negativen Corona-Test nachweisen und warum (nicht)?

Nein, wir verlangen keinen negativen Corona-Test. Zum einen sind wir der Meinung, dass der Test lediglich das Ergebnis der Vergangenheit – also den Tag an dem die Person getestet worden ist abbildet und zum anderen vertrauen wir auf die Vernunft und verantwortungsvolle Rücksichtnahme der Praktikanten auf ihre Kolleginnen und Kollegen. Zudem haben wir in unserem Unternehmen jederzeit die Möglichkeit, bei den kleinsten Anzeichen oder Unsicherheiten, einen Schnelltest durchzuführen.

10. Haben Sie Tipps für andere Unternehmen, die jetzt in der Corona-Krise auch Praktika anbieten möchten?

Die Abwägung zwischen Chance und Risiko muss jedes Unternehmen für sich selbst vornehmen. Unsere Waagschale hängt schwerer auf der Chancen-Seite und wir sind in der glücklichen Situation weder von Kurzarbeit, Homeoffice o.ä. betroffen zu sein und können so eine intensive Praktikumsbetreuung gewährleisten.

11. Haben Sie noch weitere Anmerkungen oder Hinweise zu dem Thema Praktikum in Zeiten von Corona?

Wenn irgendwie möglich, sollte jetzt mehr als je zuvor der Nachwuchs gefördert werden. Insbesondere Praktika bieten eine hervorragende Möglichkeit, um Nachwuchsgewinnung verstärken zu können, was vor allem im Bereich MINT und Handwerk von essentieller Bedeutung ist. Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses ist in unser aller Verantwortung!